Wie barfe ich meinen Hund?
Viele Hundebesitzer beschäftigen sich eingehender mit dem Thema Barf, wenn der treueste Freund des Menschen durch Allergien, Trägheit oder Verdauungsprobleme auffällig wird. Wie beim Menschen, so auch beim Tier, ist die Ernährung tatsächlich einer der häufigsten Auslöser für gesundheitliche Probleme. Durch eine Nahrungsumstellung auf Barf hat sich der Gesundheitszustand vieler Hunde langfristig verbessert.
Die Anfangsbuchstaben in Barf stehen für eine biologisch artgerechte Rohkost Fütterung. Dabei handelt es sich nicht um einen neuen Trend, sondern vielmehr die natürliche Nahrungsquelle der Vierbeiner in Form von frischem Fleisch. Wildhunde und Wölfe sind die direkten Artgenossen der Hunde und ernähren sich bis auf den heutigen Tag von kompletten Beutetieren und deren Mageninhalt. Daher kommt die Fütterung mit Barf dem natürlichen Nährstoffbedarf dieser Tiere am nächsten.
Ein echtes Barf-Menü besteht neben rohem Fleisch zu ungefähr 15 % aus pflanzlichen Bestandteilen, wie gegarten und pürierten Gemüse und ein wenig Obst. Dieser Anteil entspricht dem Mageninhalt eines kleinen Beutetieres und ist somit ein fester Bestandteil einer gesunden Mahlzeit. Ein wenig Öl und Nahrungsergänzungsmittel vervollständigen das Menü und versorgen den Hund mit notwendigen Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen und unterstützen den Verdauungsprozess.
Auch wenn das Verdauungssystem eines Hundes im Vergleich zum Wolf pflanzliche Stärke deutlich besser verarbeiten kann, so macht der Bedarf an frischem Fleisch den größten Anteil einer gesunden Mahlzeit aus. Barf für Hunde besteht aber keineswegs nur aus reinem Fleisch oder Schlachtabfällen. Die Folge solch einer Nahrung könnte tatsächlich zu einer Mangelernährung führen.
Welche Zutaten eignen sich für Barf?
Barf steht für eine abwechslungsreiche und ausgewogene Kost. Die folgenden Fleischsorten empfehlen sich für ein Menü:
- Rind
- Huhn
- Pute
- Lamm
- Pferd
- Kaninchen
- Wild
- Lachs
Der tierische Anteil besteht im besten Fall zu mindestens 50 % aus Muskelfleisch. Dieses ist besonders leicht zu verdauen und beinhaltet viel Protein. Die andere Hälfte des Fleisches besteht aus Teilen des Verdauungstraktes, wie Pansen oder Blättermagen, Knochen und Innereien die neben Wasser und Fett auch wichtige Mineralien, Spurenelemente und Vitamine beinhalten. Rohes Schweinefleisch darf auf keinen Fall in den Napf, da diese Tiere das für den Hund tödliche Herpes-suis-Virus (Aujeszki-Virus) in sich tragen können.
Die Feinabstimmung unserer Complete- und Basic-Reihe beruht auf dem was wir in über 10 Jahren an Theorie und Praxis erfahren haben. Basierend hierauf liegt der tierische Anteil in allen Komplett-Menüs bei 83%.
Gemüse, Kräuter, Leinöl und Mineralien bilden mit 17 % den kleineren, aber sehr wichtigen Anteil im Menü. Möhren, Erbsen, weiße und rote Beete sowie Zucchini beinhalten wichtige Vitamine, Ballaststoffe und Mineralien. Enzianwurzel, Kamillenblüten, Fenchel, Kümmel, Schafgarbenkraut und weitere Kräuter unterstützen die Verdauung.
Leinöl wirkt ebenfalls verdauungsfördernd und ermöglicht die Aufspaltung und Nutzung der enthaltenen Mineralien und Nährstoffe.
Geschmacksverstärker?
Fehlanzeige! In einem Barf-Menü finden sich eben nur gesunde und natürliche Bestandteile. Wer seinen Hund mit Barf füttert, weiß genau was in den Napf kommt.
Getreide?
Getreide sollte, wenn überhaupt, nur sehr aktiven Hunden, mit einem deutlich überdurchschnittlichen Energiebedarf gefüttert werden.
Wie zeitintensiv ist barfen?
Bei der Aufzählung der Zutaten kann schnell der Gedanke aufkommen, dass das Barfen einfach zu zeitaufwendig ist. Aber keine Sorge: Gerade zu Beginn eignen sich die Complete Menüs, die es in verschiedenen Fleischsorten gibt. Hier sind bereits alle Bestandteile im richtigen Verhältnis enthalten.
Die Barf Menüs können entweder im Werksverkauf tiefgekühlt eingekauft oder per Thermoversand im Barf Shop nach Hause bestellt werden. Für eine einfache Portionierung werden die Menüs in 500 und 1000 g Würsten verpackt. Für kleine Hunde eignet sich auch die gewürfelten Varianten im verschließbaren Zip-Back.
Der Tagesbedarf eines ausgewachsenen normal aktiven Hundes liegt bei 2 bis 3 % des Körpergewichts. Erfahrungsgemäß benötigen große Hunde eher 2 % und kleine Hunde eher 3 %.
Sehr aktive Hunde benötigen bis zu 4 % des Körpergewichtes.
Laktierende Hündinnen benötigen je nach Wurfgröße sogar bis zu 8 %.
Welpen benötigen 4 % bis 8 %. Unsere Empfehlung liegt mit 5 % zu beginnen und dann die Futtermenge gegebenenfalls anzupassen.
Für einen 25 kg schweren Hund (normal aktiv) bräuchte es demnach eine Tagesration von 500 bis 600 Gramm.
Mit der Mindestbestellmenge von 10 kg hat man für einen Hund aus der Beispielrechnung (25 Kilo) für etwa 2,5 Wochen vorgesorgt.
Die Futterration sollte einen Tag vor der Fütterung aus dem Tiefkühlfach genommen werden, im Kühlschrank auftauen und bei Zimmertemperatur gefüttert werden. So können Sie sicher sein, dass ihr Vierbeiner stets eine frische und bekömmliche Portion Barf erhält.
Sobald sich Ihr Hund an das Barfen gewöhnt hat, entscheiden sich mache Kunden dazu selbst Menüs zusammenzustellen. Für den Fleischanteil eignen sich unsere Basics, die in diversen Sorten erhältlich sind. Andere Barfer mischen bereits alle fleischlichen Einzelkomponenten selbst. In der Saison können Gemüse und Kräuter aus dem eigenen Garten dazugegeben werden. Für die Verwertbarkeit der Inhaltsstoffe müssen die pflanzlichen Anteile gegart oder püriert werden.
In unserem Shop stehen Ihnen auch Gemüsemischungen zur Auswahl. Diese können vor der Gabe in Wasser aufgeweicht und zusammen mit dem Fleisch gegeben werden. Nahrungsergänzungsmittel aus natürlichen Bestandteilen ergänzen die Mahlzeit um weitere wichtige Nährstoffe und Vitamine.
Natürlich ist das Barfen ein wenig zeitintensiver als die Fütterung mit Nassfutter aus der Dose oder Trockenfutter aus dem Sack. Die Zeit ist aber eine gute Investition in die Gesundheit Ihres Hundes. Das Aufbacken einer Tiefkühlpizza geht sicherlich auch schneller als das Kochen einer ausgewogenen Mahlzeit. Letztendlich wird die Fütterung mit Barf, nach einer sehr kurzen Eingewöhnungsphase, zur täglichen Routine und für Ihren vierbeinigen Freund zu etwas ganz Besonderem.